Bargeld ist nach wie vor in den meisten Ländern der Welt ein kritischer Teil der Infrastruktur und wird von großen Teilen der Gesellschaft genutzt, die keine elektronischen Zahlungsmöglichkeiten haben
Warum Barzahlungen Bestand haben werden
Viele Menschen rund um den Globus besitzen kein Bankkonto. Ein Findex-Bericht aus dem Jahr 2017 bezifferte die Zahl der Erwachsenen ohne Bankkonto weltweit auf 1,7 Milliarden, und eine US-Umfrage der FDIC aus demselben Jahr ergab, dass 25% der Erwachsenen entweder kein Bankkonto haben (unbanked) oder Finanzdienstleistungen außerhalb des Bankensystems in Anspruch nehmen, obwohl sie ein Konto haben (underbanked).
Zudem ist für viele die Anonymität der Bezahlung mit Bargeld ein entscheidender Grund beim Bezahlen an der Kasse.
Infolgedessen bleibt Bargeld als Zahlungsmittel bestehen, auch während der Coronavirus-Pandemie.
Bargeld trotzt den Erwartungen in Amerika
In den USA hat der Online-Bezahldienst PayNearMe die Zahlungstrends während der COVID-19-Pandemie auf der Grundlage von Daten aus seinem eigenen Netzwerk überwacht.
Die Zahlen zeigen, dass Barzahlungen zwischen dem 1. März und dem 17. April 2020 „den Vorhersagen der Medien getrotzt haben“ und „als Zahlungsmethode für Rechnungen relativ stabil geblieben sind“.
In einer Pressemitteilung erklärte CEO Danny Shader, dass „diese Krise einmal mehr zeigt, wie wichtig es ist, den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, ihre Rechnungen mit der für sie günstigsten Zahlungsart zu bezahlen“.
Steigende Nachfrage nach Bargeld in Europa
In Europa ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Bürger weiterhin Zugang zu Bargeld haben und mit Bargeld bezahlen können. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Bedeutung von Bargeld betont:
Eine angemessene Verfügbarkeit von Bargeld ist für das Funktionieren der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung.
In einem Beitrag mit dem Titel "Beyond monetary policy - protecting the continuity and safety of payments during the coronavirus crisis" (Über die Geldpolitik hinaus - Schutz der Kontinuität und Sicherheit von Zahlungen während der Coronavirus-Krise) hebt die EZB die folgenden Punkte zur Verwendung von Bargeld in der Eurozone sowohl vor als auch während der Pandemie hervor:
- Vor der Pandemie wurden 75 % der Transaktionen mit Bargeld durchgeführt.
- Bargeld bleibt die „dominierende Zahlungsform für Verbraucher“.
- Weiterhin Verwendung von Bargeld, das für benachteiligte Personen wie ältere Menschen oder einkommensschwache Gruppen entscheidend ist
- Während der Pandemie schnellte die Nachfrage nach Bargeld in die Höhe, der Wert der im Umlauf befindlichen Banknoten erreichte fast ein Allzeithoch
- Nachfrage nach Bargeld als Folge der höheren Ausgaben in Supermärkten und des „Impulses der Menschen, während einer Krise Bargeld zu horten“.
- Das Niveau kehrte auf etwa das normale Niveau oder sogar darunter zurück, als Lockdowns die Möglichkeiten zum Geldausgeben einschränkten
Wie Einzelhändler einen hygienischen Umgang mit Bargeld handhaben sollten
In einem früheren Beitrag haben wir uns mit der Bedeutung der Hygiene beim Umgang mit Bargeld im Einzelhandel befasst.
Der Beitrag hob hervor, dass die Behörden zwar schnell betont haben, dass das Risiko, einen Virus über Banknoten übertragen zu bekommen, äußerst gering ist, dass Einzelhändler jedoch nach wie vor die gleichen Maßnahmen zur Handhygiene für Bargeld beachten müssen wie für den Umgang mit anderen Gegenständen.
Angesichts der Tatsache, dass Bargeld nach wie vor ein beliebtes Zahlungsmittel ist, wie sollten Einzelhändler die Hygiene und den Umgang mit Bargeld angehen?
1.Die Geschäfte sauber halten
Die Verbraucher werden die Gewissheit haben wollen, dass die Räume, die sie betreten, sauber gehalten werden.
Einzelhändler sollten versuchen, deutlich zu machen, wie sauber ihre Geschäfte sind, indem sie Handdesinfektionsmittel an prominenter Stelle platzieren und häufig berührte Oberflächen wie Zahlungsterminals regelmäßig reinigen.
2.Halten Sie den physischen Abstand zu den Kunden ein.
Die Geschäfte müssen sicherstellen, dass genügend Platz für die Kunden zur Verfügung steht, damit sie nicht in die Nähe der Kunden oder des Ladenpersonals kommen müssen.
Eine Möglichkeit, dies zu gewährleisten, ist die Einrichtung von kundenorientierten Selbstbedienungs-Zahlterminals, entweder an bemannten oder unbeaufsichtigten Kassen.
Laut einer neuen gesponserten Umfrage des US-amerikanischen Wägetechnik-Unternehmens Shekel geben 87% der Käufer an, dass sie lieber in Geschäften mit berührungsloser Kasse oder Selbstbedienungskasse einkaufen würden.
Geschlossene Cash Management-Systeme mit Selbstbedienung sind dafür die perfekte Lösung. Die Kunden zahlen selbst mit Bargeld. Wechselgeld wird automatisch zurückgegeben, ohne dass eine Interaktion des Ladenpersonals erforderlich ist.
Beim Einsatz an bemannten Kassen können diese Barzahlungsterminals in der erforderlichen Entfernung vom Kassierer oder Verkäufer aufgestellt werden.
3. Verringern Sie die Anzahl der Berührungspunkte mit Bargeld
Als Oberfläche, mit der Menschen in Kontakt kommen, sollten Einzelhändler beim Umgang mit Banknoten und Münzen die gleichen Maßnahmen zur Handhygiene anwenden wie beim Berühren anderer Gegenstände wie Türen, Handläufe oder Zahlungsterminals.
Im Frontoffice und Backoffice reduzieren automatisierte Cash Management-Lösungen die Interaktion des Personals mit Bargeld erheblich oder machen sie sogar überflüssig, so dass Einzelhändler weiterhin Bargeldtransaktionen annehmen und gleichzeitig die erforderlichen Hygienestandards einhalten können.
Manuelle Bargeldhandhabung abschaffen
Ein geschlossener Bargeldkreislauf ist die ultimative Lösung für die Bargeld-Hygiene. Sie macht manuelle Bargeldprozesse vollständig überflüssig, so dass das Personal nie mit Bargeld hantieren muss - weder an der Kasse noch im Backoffice.
Weniger Berührungspunkte mit Bargeld im Backoffice
Auch ohne den Einsatz von Cash Recyclern, wie z.B. SafePay, am Kassenplatz können Einzelhändler Bargeldrecycler oder intelligente Einzahltresore für die Einzahlung von Bargeld nutzen, um die Berührungspunkte mit Bargeld im Backoffice zu reduzieren.
Diese Lösungen verifizieren und zählen automatisch alle Bareinzahlungen, so dass das Personal die Einnahmen nicht manuell überprüfen muss. Da viele Einzelhändler das Vier-Augen-Prinzip anwenden, müssen die täglichen Einnahmen nicht durch mehrere Hände für Zählung und Abgleich gehen.
Manuelle Vorbereitung von Wechselgeld vermeiden
Recyclinggeräte verwenden auch eingezahltes Bargeld wieder, indem sie es an Kassiererinnen und Kassierer als Wechselgeld für ihre Kassen ausgeben. Das bedeutet, dass zum einen der Hauptkassierer nicht verpflichtet ist, das Bargeld für alle Kassen einzeln vorzubereiten. Zum anderen muss es der Kassierer nicht nachzählen. Auch hier entfällt die Notwendigkeit einer manuellen Interaktion mit Banknoten und Münzen.
Implementierung hygienischerer Abholverfahren
Die Bargeldautomatisierung im Backoffice ist auch für Werttransportunternehmen (WTU) von Vorteil, die das Bargeld direkt von der Bezahleinheit in spezielle Behälter laden können, ohne mit dem Bargeld in Berührung zu kommen. Die Banknoten und Münzen werden während des Transports bis zum Geldzählzentrum nicht berührt.
Und für kleinere Einzelhändler, die keinen WTU in Anspruch nehmen, verringert sich durch die automatisierte Einzahlung und das Recycling die Häufigkeit, mit der das Bargeld zur Bank gebracht werden muss, was ebenfalls die Anzahl der Interaktionen verringert.
Digitalisierung des Bargeldprozesses
Anstatt dass das Personal die Bargeldbewegungen in der Filiale täglich manuell erfassen, verfolgen und die Dokumente verwalten muss, fasst die Cash Management-Software für den Einzelhandel alle Informationen während des gesamten Bargeldprozesses zusammen und sorgt so für volle Transparenz.
Da alle Informationen zum Bargeld vollständig digitalisiert sind, entfällt die herkömmliche Schreibarbeit im gesamten Prozess - ein weiterer Schritt hin zu einem hygienischeren Bargeldhandling-System.
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